Denken Sie groß! - Erfolg durch großzügiges Denken

von: David Schwartz

Ariston, 2018

ISBN: 9783641234867 , 304 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 11,99 EUR

eBook anfordern eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Denken Sie groß! - Erfolg durch großzügiges Denken


 

2. Heilen Sie sich von der »Ausfluchtitis«

Werden Sie gegen die Krankheit der Versager immun

Studieren Sie während Ihres Erfolgsprogramms die Menschen sehr gründlich, und Sie werden erkennen, wie erfolgbringende Prinzipien in Ihrem eigenen Leben anzuwenden sind.

Wenn Sie Ihre Mitmenschen genau beobachten, werden Sie feststellen, dass die Erfolglosen an einer Denkkrankheit leiden, die wir »Ausfluchtitis« nennen wollen. Jeder Versager hat diese Krankheit in ihrer fortgeschrittenen Form. Und viele Menschen sind zumindest von ihr befallen.

Sie werden herausfinden, dass Ausfluchtitis die Erklärung dafür ist, warum es dem einen Menschen gut geht und der andere sich mühsam durchschlägt. Sie werden entdecken, dass ein Mensch umso weniger zu Ausflüchten neigt, je erfolgreicher er ist.

Dagegen warten Menschen, die keinen Erfolg und auch keine Erfolgspläne haben, immer mit einer ganzen Reihe von Gründen für ihr Versagen auf. Menschen, die nur mittelmäßige Leistungen erbringen, sind schnell mit Argumenten bei der Hand, warum sie dies nicht haben, das nicht tun können und jenes nicht sind.

Studieren Sie das Leben erfolgreicher Menschen, dann wird Ihnen klar: Alle Ausflüchte, die ein Durchschnittsmensch gebraucht, könnte der Erfolgreiche auch vorbringen, aber er tut es nicht.

Ich kenne keinen wirklich erfolgreichen Geschäftsmann, Politiker, Manager oder Freiberufler, der sich nicht hinter stichhaltigen Ausflüchten verstecken könnte.

Wie jede Krankheit verschlimmert sich auch die Ausfluchtitis, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Wer dieser Denkkrankheit zum Opfer fällt, durchläuft folgenden gedanklichen Prozess: »Ich komme nicht so gut vorwärts, wie ich sollte. Was könnte ich als Alibi verwenden, um mein Gesicht zu wahren? Schwache Gesundheit? Mangelnde Bildung? Mein Alter? Eine Pechsträhne? Persönliches Unglück? Meine Frau? Die Art und Weise, wie meine Eltern mich erzogen haben?«

Hat das Opfer der Versagenskrankheit einmal eine »gute« Ausrede, bleibt es dabei. Es verlässt sich künftig auf die Ausrede, um sich selbst und anderen zu erklären, warum es nicht vorwärtskommt.

Der erste Schritt in Ihrem Programm für Erfolgsdenken muss darum sein, dass Sie gegen Ausfluchtitis immun werden.

Die Ausfluchtitis tritt in vielerlei Formen auf, doch am verbreitetsten und schlimmsten sind: Gesundheits-, Verstandes-, Alters- und Glücksausfluchtitis. Lassen Sie uns prüfen, wie wir uns vor diesen vier »Leiden« schützen können.

»Ich bin nicht gesund!«

Die Gesundheitsausfluchtitis reicht von der Behauptung »Mir ist nicht gut« bis zu der spezifischeren Ausrede »Ich leide an dem und dem«.

»Schwache Gesundheit« in tausend verschiedenen Formen wird als Ausrede dafür gebraucht, dass jemand nicht tut, was er angeblich gern tun würde, dass jemand keine größere Verantwortung übernimmt, nicht mehr verdient, nicht erfolgreich ist.

An Gesundheitsausfluchtitis leiden Millionen Menschen. Ist körperliche Schwäche eine legitime Entschuldigung? Denken Sie einen Augenblick an erfolgreiche Menschen, die Sie kennen und die ihre Krankheit als Ausrede gebrauchen könnten, es aber nicht tun.

Ärzte sagen, dass es beim erwachsenen Menschen das »perfekte Exemplar« nicht gibt. Jeder Erwachsene hat irgendwelche körperlichen Beschwerden. Dies mag dazu beitragen, dass sich viele Menschen teilweise oder ganz in die Gesundheitsausfluchtitis flüchten, doch Erfolgsmenschen tun es nicht.

Ich schildere Ihnen jetzt zwei Beispiele, die exemplarisch für die richtige und die falsche Einstellung zur Gesundheit sind.

Das »kranke Herz« eines jungen Mannes

Nach einem Vortrag in Cleveland bat mich ein etwa 30-jähriger Mann um eine kurze private Unterredung. Er beglückwünschte mich zu meinem Vortrag, sagte aber dann: »Ich fürchte, Ihre Ideen können bei mir nicht viel bewirken. Wissen Sie, ich habe ein krankes Herz und muss mich bei allem zurückhalten.« Er berichtete, dass er bei vier Ärzten gewesen sei, dass aber keiner herausgefunden habe, was ihm fehle. Dann fragte er nach meinem Rat.

»Ich verstehe nichts von Herzleiden«, antwortete ich, »aber ich würde – als Laie – folgende drei Dinge tun: Als Erstes würde ich den besten Herzspezialisten aufsuchen, den ich kenne, und seine Diagnose als endgültig akzeptieren. Wie Sie sagen, waren Sie bereits bei vier Ärzten, und keiner fand etwas an Ihrem Herzen. Lassen Sie den fünften Arzt die letzte Kontrolle vornehmen. Es kann sehr gut sein, dass Sie ein vollkommen gesundes Herz haben. Doch wenn Sie sich weiter Sorgen machen, könnten Sie wirklich ein schweres Herzleiden bekommen. Denn wer ständig nach einer Krankheit sucht, der zieht diese Krankheit tatsächlich oft an.

Als Zweites würde ich Ihnen empfehlen, sich einmal mit der Aussage eines angesehenen Arztes auseinanderzusetzen, dass in drei von vier Krankenhausbetten Menschen liegen, deren Krankheit eine emotionale Ursache hat. Stellen Sie sich vor, drei von vier Menschen, die in diesem Augenblick krank sind, könnten gesund sein, wenn sie gelernt hätten, ihre Gefühle zu beherrschen!

Als Drittes würde ich beschließen, zu leben, bis ich sterbe.«

Ich erläuterte ihm dann einen Rat, den ich vor Jahren von einem an inaktiver Tuberkulose leidenden Rechtsanwalt erhalten hatte. Obwohl er durch seine Krankheit stark gehandicapt war, konnte sie ihn nicht davon abhalten, seinem Beruf nachzugehen, Kinder großzuziehen und das Leben zu genießen. Der heute 78-jährige Anwalt hatte seine Lebensphilosophie so in Worte gefasst: »Ich werde leben, bis ich sterbe, und ich werde Leben und Tod nicht miteinander verwechseln. Solange ich auf dieser Erde weile, werde ich leben. Jede Minute, die ein Mensch damit zubringt, sich Sorgen über das Sterben zu machen, ist eine Minute, in der jener Mensch genauso gut tot sein könnte.«

Das »junge Herz« eines kranken Mannes

Nun zum zweiten Beispiel: Auf einem Flug nach Detroit hörte ich ein seltsames Ticken. Einigermaßen beunruhigt sah ich meinen Nachbarn an, denn aus seiner Richtung schien das Geräusch zu kommen.

Er grinste: »Oh, das ist keine Bombe. Es ist bloß mein Herz.«

Meine Überraschung war mir zweifellos anzusehen. Erst 21 Tage zuvor war er operiert worden und hatte ein Kunststoffventil ins Herz eingesetzt bekommen. Das Ticken, so erklärte er, würde einige Monate anhalten, bis neues Gewebe über das künstliche Ventil gewachsen sei. Ich fragte ihn, wie er künftig sein Leben gestalten wolle.

»Oh«, antwortete er, »ich habe große Pläne. Wenn ich nach Minnesota zurückkomme, werde ich mit dem Jurastudium anfangen. Ich hoffe, eines Tages bei der Regierung arbeiten zu können. Die Ärzte haben gesagt, ich müsse ein paar Monate kürzertreten, aber danach wäre alles wieder normal.«

Ein Gebrechen ist kein Hindernis

Auf zwei so unterschiedliche Arten kann man gesundheitliche Probleme angehen! Der erste Mann, der nicht einmal wusste, ob ihm organisch überhaupt etwas fehlte, war deprimiert und steuerte auf eine Niederlage zu. Der zweite Mann war nach einer überaus komplizierten Operation voller Optimismus und Tatendrang. Den Unterschied machte einzig die Einstellung zur Gesundheit aus!

Aber es gibt noch andere Fälle, die beweisen, dass man mit einem Gebrechen gut leben kann.

Einem engen Freund von mir, der sich inzwischen als Collegeprofessor einen Namen gemacht hat, musste ein Arm amputiert werden. Trotz dieses Handicaps lächelt John immer und hilft anderen, wo er nur kann. Er gehört zu den optimistischsten Menschen, die ich kenne. Wir hatten einmal ein langes Gespräch über seine Behinderung. »Ist doch bloß ein Arm«, sagte er schließlich. »Natürlich sind zwei Arme besser als einer. Mein Geist dagegen ist wirklich 100-prozentig in Ordnung, und dafür bin ich wirklich dankbar.«

Ein anderer Freund, der ebenfalls nur einen Arm hat, spielt ausgezeichnet Golf. Ich fragte ihn einmal, wie er es geschafft habe, sich mit nur einem Arm seinen nahezu perfekten Stil anzueignen. Seine Antwort war sehr aufschlussreich: »Nach meiner Erfahrung tragen die richtige Einstellung und ein Arm immer den Sieg über die falsche Einstellung und zwei Arme davon.«

Denken Sie über diese Worte nach! Sie treffen nicht nur auf dem Golfplatz zu, sondern in allen Lebenssituationen.

Vier Mittel gegen Gesundheitsausfluchtitis

Am besten lässt sich die Gesundheitsausfluchtitis mit folgenden vier »Medikamenten« bekämpfen:

  1. Lehnen Sie es ab, über Ihr körperliches Befinden zu sprechen. Je mehr Sie über ein Leiden reden, und sei es eine simple Erkältung, desto schlimmer wird es. Das Reden über Krankheiten wirkt auf diese wie Dünger auf eine Pflanze. Außerdem ist es langweilig für einen Zuhörer, wenn jemand ständig über seine Krankheiten spricht. Erfolgsorientierte Menschen bezwingen den natürlichen Impuls, über ihren schlechten Gesundheitszustand zu sprechen. Wer ständig klagt und jammert, erntet vielleicht ein bisschen Mitleid, gewinnt aber nicht die Achtung und Zuneigung seiner Umwelt.
  2. Machen Sie sich keine Sorgen über Ihre Gesundheit. Wenn Sie sich ständig wegen einer möglichen Krankheit sorgen, ziehen Sie diese Krankheit womöglich an und werden wirklich krank. Denken Sie positiv und nutzen Sie Ihre Kräfte sinnvoll.
  3. Seien Sie ehrlich dankbar dafür, dass Ihre Gesundheit so gut ist, wie sie ist. Ein weiser Spruch lautet: »Ich tat mir selbst leid, weil ich löchrige Schuhe trug, bis mir ein Mann begegnete, der keine Füße hatte.« Statt zu klagen, weil...