Am Vorabend des Dritten Weltkriegs - Was Hellseher für unsere nahe Zukunft prophezeien und was politische Fakten bestätigen

von: Peter Orzechowski

Kopp Verlag, 2016

ISBN: 9783864454974 , 256 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 4,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Am Vorabend des Dritten Weltkriegs - Was Hellseher für unsere nahe Zukunft prophezeien und was politische Fakten bestätigen


 

Ein kritischer Blick
auf die gängigen Vorhersagen


Eine Analyse sollte immer am Anfang beginnen. Der Ausgangspunkt für die abendländischen Visionen ist das »Urbuch« der Prophezeiungen, die Bibel. Sie hat viele der Seher, die uns in diesem Buch begegnen werden, beeinflusst. Daher gilt es zunächst, sie genauer zu untersuchen: Was ist ihre prophetische Kernaussage? Wo finden wir ihre apokalyptischen, also endzeitlichen Bilder wieder?

Bei der Beantwortung dieser Fragen sind wir dann schon mittendrin in der Betrachtung der berühmten Seher der Neuzeit: Konnten Nostradamus und die Volks- und Waldpropheten wie Irlmaier, Wudy, Prokop oder Mühlhiasl, die Amerikaner wie Edgar Cayce, David Wilkerson, Jeane Dixon und Gordon Michael Scallion, die Hopi und andere Ureinwohner Amerikas in die Zukunft sehen?

Natürlich müssen wir auch klären: Wie erhalten Seher ihre Visionen? Wie glaubwürdig sind ihre Aussagen? Gibt es Seher, die ernster zu nehmen sind als andere?

Begleiten Sie mich also auf eine spannende Reise in ein unbekanntes Terrain, bevor wir uns dann im dritten Teil in die mögliche, unmittelbare Zukunft begeben.

Humbug oder Wahrheit?
Kann der Mensch in die Zukunft sehen?


Vor über 100 Jahren erschien ein Roman von Morgan Robertson mit dem Titel Der Untergang des Titanen. Darin schildert Robertson das dramatische Unglück des Luxusdampfers Titan, der gegen einen Eisberg stößt und untergeht. Die Mehrzahl der Passagiere kommt ums Leben, weil nicht genügend Rettungsboote an Bord sind. 14 Jahre später, am 14. April 1912, rammt das schnellste und angeblich sicherste Schiff der Welt, die Titanic, auf ihrer Jungfernfahrt über den Atlantik einen Eisberg und versinkt. 1517 Passagiere finden den Tod.

Wie konnte Morgan Robertson diese Katastrophe vorhersehen? Wie konnten Jules Verne und andere Autoren künftige Entwicklungen oft bis ins Detail genau beschreiben? In der Geschichte der Menschheit gab es immer wieder Menschen, die künftige Ereignisse voraussahen. Parapsychologische Institute auf der ganzen Welt haben Tausende solcher Vorahnungen dokumentiert: Von den Passagieren, die in letzter Minute ihre Titanic-Fahrt umbuchten, bis zu Autofahrern, die entgegen ihrer Gewohnheit eine andere Route nahmen und dadurch einer Massenkarambolage entgingen, und so weiter. Dabei fällt auf, dass der Mensch anscheinend einen sechsten Sinn bei persönlichen Unfällen und Katastrophen entwickelt.

Reinhard Mussik schreibt in seinem interessanten (und nicht Panik erzeugenden!) Buch Das Geheimnis der großen Seher: »Untersuchungen verschiedener Transportunternehmen zeigen …, dass Verkehrsmittel – wie zum Beispiel Eisenbahnzüge –, die in ein Unglück verwickelt werden, von deutlich weniger Passagieren benutzt werden als sonst zur gleichen Tageszeit und am gleichen Wochentag. In den Zügen, die später verunglücken, fahren aber nicht nur insgesamt weniger Passagiere mit, sondern gerade die Wagen, welche besonders stark durch die Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen werden, weisen kaum Passagiere auf!«

Wie die Tiere, die instinktiv Gewitter, Erdbeben und andere Naturereignisse im Voraus erspüren, hat anscheinend der Mensch die Gabe der Vorausahnung, wenn ihm Unglück droht. Meist erhält er diese Information im Traum. Der berühmte Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung hat sich mit diesem Aspekt des Träumens intensiv beschäftigt und kam zu dem Schluss, dass Träume Botschaften des Unbewussten an das Wachbewusstsein sind. Jung dokumentierte zahlreiche Fälle, in denen Patienten ein Unglück oder sogar den eigenen Tod vorausträumten.

Das erklärt aber noch nicht Morgan Robertson, Jules Verne und andere, die Entwicklungen voraussahen, die nichts mit ihrem eigenen Leben zu tun hatten: Der französische Poet Cyrano de Bergerac sieht schon vor 300 Jahren den Flug zum Mond voraus. Roger Bacon, ein mittelalterlicher Mönch, spricht im 13. Jahrhundert bereits von Autos, Motorschiffen und Flugzeugen. Leonardo da Vinci entwirft im 15. Jahrhundert bereits Hubschrauber, Unterseeboote, Taucheranzüge, Maschinengewehre, Panzerwagen und Granaten mit Mehrfachsprengköpfen, Turbinen, Werkzeugmaschinen, Druckerpressen, Fernrohre und vieles mehr. Aber nicht nur Universalgenies wie da Vinci scheinen die Gabe des Vorhersehens zu haben, sondern auch ganz normale Zeitgenossen. Wie zum Beispiel Andrew Jackson Davis, jener Amerikaner, der bereits 1856 in seinem Buch The Penetralia die Verkehrsmittel unserer Gegenwart vorhersah:

»Gebet acht in jenen Tagen! – auf Wagen, Equipagen, Reisesalons auf der Landstraße, ohne Pferde, ohne Dampf, ohne jedwede sichtbare Bewegungskraft, alles bewegt sich mit großer Schnelle und weit größerer Sicherheit als gegenwärtig. Equipagen und Wagen schwerer Gattung werden durch eine seltsame und dabei einfache Verbindung von Wasser und atmosphärischen Gasen bewegt werden. Diese Verbindung wird so leicht kondensiert, so einfach entzündet und unseren gegenwärtigen Lokomotiven ähnlich angewendet, dass der ganze Apparat zwischen den Vorderrädern verborgen und gehandhabt werden kann. Diese Fahrgelegenheiten werden viele Verlegenheiten verhindern, wie solche jetzt die Bewohner wenig bevölkerter Gegenden durchzumachen haben. Die erste Bedingung wird eine gute Straße sein, auf der mit der neuen Lokomotive ohne Pferde mit großer Schnelligkeit gefahren wird …

Es ist nur ein Ding notwendig, um Luftschifffahrt zu haben, und das ist die Anwendung dieser soeben in Betracht gezogenen höheren Bewegungskraft, die eben jetzt im Begriff ist, entdeckt zu werden … Diese Kraft wird kommen! Sie wird nicht nur die Lokomotiven auf den Schienen, die Wagen aller Gattung auf der Landstraße, sondern auch die Luftwagen in Bewegung setzen, die durch den Äther hin von Land zu Land reisen.«

Noch einmal gefragt: Wie kamen diese Vorausahnungen zustande? Um diesem Problem auf die Spur zu kommen, machte 1986/87 der Physikprofessor Robert Jahn an der angesehen Princeton-Universität in den USA zahlreiche Experimente über präkognitive Fernwahrnehmung. Darin mussten Versuchspersonen einen ihnen nicht bekannten Ort beschreiben, an dem sich eine andere Versuchsperson 15 Minuten später (!) befinden würde. Die Trefferquote im Verlauf dieser 334 formellen Tests war überdurchschnittlich hoch. Die präkognitiven Versuchspersonen gaben an, sich ganz entspannt und dann einfach auf Bilder gewartet zu haben, die aus ihrem Unterbewusstsein in ihr Bewusstsein strömten. Raum und Zeit spielten bei diesen empfangenen Bildern keine Rolle mehr: Der andere Proband durfte sich auch Orte im Ausland auswählen, in die er reisen wollte. Der Präkognitive nahm also auch wahr, was sich bei der anderen (räumlichen entfernten) Person geistig abspielte.

Professor Jahn folgerte aus diesen Versuchen: Jeder Mensch hat die Gabe der Präkognition (des Vorhersehens). Allerdings vollzieht sich Präkognition im Allgemeinen nur im Hinblick auf das eigene, individuelle Schicksal (siehe sechster Sinn). Wenn Gruppen von Sensitiven eingesetzt werden, wie beim Versuch von Jahn, lassen sich diese Wahrnehmungen in einem beschränkten Rahmen objektivieren. Am treffsichersten sind Vorahnungen eines unmittelbar bevorstehenden Ereignisses. Zahlen und Daten sind in der Präkognition jedoch äußerst selten, weil die Bilder aus der hellsichtig begabten rechten Gehirnhälfte stammen und nicht wie Zahlen und Daten aus der rationalen linken Hemisphäre.

Ein Forscher, der sich intensiv mit der Zukunft der Menschheit beschäftigt hat, ist Alan Vaughan. Er hat in der von 1966 bis 1988 betriebenen New Yorker Zentralstelle für Vorahnungen (Central Premonitions Registry, CPR) gearbeitet und die dort registrierten Vorahnungen mit den dann eingetretenen tatsächlichen Ereignissen verglichen. Gegenüber der Zeitschrift esotera gab Vaughan zu: »Ich kann sagen, dass die Mehrheit der Voraussagen Katastrophen und Unglücksfälle betraf, die nie eintraten. Die Menschen schienen oft ihre schlimmsten Befürchtungen auf die Welt zu projizieren.« Allerdings muss ich hier gleich einschränken: Vaughans Kollege Robert Nelson, der 5000 Zuschriften an das CPR aus den Jahren 1968 bis 1978 auswertete, entdeckte 49 Vorhersagen, die später genau so eintraten. Eine Trefferquote von immerhin einem Prozent.

Gehen wir den nächsten Schritt: Warum sehen verschiedene Menschen Gleiches voraus? Der englische Biologe Rupert Sheldrake behauptet in seiner bekannten Theorie der morphogenetischen Felder, dass sich Gedanken innerhalb bestimmter Felder ausbreiten, und erklärt damit unter anderem, dass viele Erfindungen gleichzeitig und unabhängig voneinander gemacht wurden. Zum Beispiel die Erfindung der Kohlefadenlampe von Thomas Edison und gleichzeitig von Joseph Swan, des Telefons von James McDonough, Elisha Gray und Alexander Graham Bell (Bell meldet sein Patent am 14. Februar 1876 zwei Stunden früher an als Gray, in Frankreich waren Charles Bourseul und in Deutschland Johann Philipp Reis ebenfalls auf die Übertragung von Sprache durch Elektrizität gestoßen). Joseph Priestley und Carl Wilhelm Scheele entdecken, ebenfalls unabhängig voneinander, im 18. Jahrhundert den Sauerstoff. Carl Benz und Gottlieb Daimler erfinden 1885 das Automobil, der eine in Mannheim, der andere in Stuttgart. Der englische Wissenschaftler Alfred Russel Wallace entwickelt im Dschungel von Borneo die Ideen über die Evolution und den Kampf ums Dasein – zur gleichen Zeit wie Charles Darwin. 1858 schickt er einen Artikel über seine Ideen an Darwin mit der Bitte um Kritik. Darwin ist wie vor den Kopf gestoßen. In einem Brief...