Metamedizin 2.0 - Jedes Symptom ist eine Botschaft

Metamedizin 2.0 - Jedes Symptom ist eine Botschaft

von: Claudia Rainville

Verlag Die Silberschnur, 2021

ISBN: 9783969339718 , 512 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 24,99 EUR

eBook anfordern eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Metamedizin 2.0 - Jedes Symptom ist eine Botschaft


 

VORWORT


Was wir Krankheit nennen, ist die Endphase einer viel tiefer reichenden Störung. Und um eine wirklich erfolgreiche Behandlung durchzuführen, reicht es eben nicht aus, nur die Folgen zu behandeln, ohne der tatsächlichen Ursache auf den Grund zu gehen und diese auszuräumen.

Dr. Edward Bach

Was versteht man unter Metamedizin?


Das Wort Metamedizin setzt sich zusammen aus der griechischen Vorsilbe meta-, die “nach, hinter, darüber hinausgehend” bedeutet, und dem Wort Medizin, was so viel bedeutet wie “die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Mittel zur Vorbeugung, Heilung und Linderung von Krankheiten”.

Die Metamedizin geht über die Schmerz- und Symptombeseitigung hinaus. Sie setzt den Schwerpunkt auf die Suche nach dem ursächlichen Faktor für das Unwohlsein oder die Krankheit.

In der Metamedizin werden Schmerzen, Unwohlsein oder Leiden als Vorläufersymptome für eine Störung der Harmonie in einem Teil des Organismus gewertet.

Wenn wir diese Signale beseitigen, ohne die Information, die sie uns übermitteln wollen, herauszufinden, ist das in etwa so, als würde man die Alarmsirene eines Rauchmelders zum Schweigen bringen, die auf einen Brand in einem Raum hinweist. Nimmt man diesen Alarm nicht ernst, läuft man Gefahr, sich inmitten der Flammen wiederzufinden. Aber genau das machen viele Menschen, indem sie einfach ein Medikament schlucken, ohne zu versuchen, den Ursprung des Signals zu begreifen.

Das heißt andererseits jedoch nicht, dass wir uns das Linderung verschaffende Medikament verweigern sollten. Es heißt einfach, dass wir nicht bei der Schmerzlinderung und der Symptombeseitigung Halt machen, sondern versuchen sollten, auch das verursachende Element zu erkennen und zu beseitigen.

Als Beispiel möchte ich Ihnen eine persönliche Erfahrung erzählen, die ich im Alter von 11 Jahren machte. Ich hatte damals dauernd mit Gerstenkörnern zu kämpfen. Eine Klassenkameradin sagte mir, dass das kein Problem sei, da sie eine Tante mit heilerischen Fähigkeiten habe, die sie zum Verschwinden bringen könnte. Also suchte ich diese Tante auf. Sie legte einfach einen Goldring auf die Stelle, an der wieder ein ziemlich schmerzhafter Furunkel am Entstehen war. Sie sagte nur zu mir: “Geh jetzt und bedanke dich nicht bei mir.” Ich tat genau das, und nach jenem Tag hatte ich nie mehr ein Gerstenkorn.

Hatte sie mich geheilt? Das ist die zentrale Frage. Ein Symptom, einen Schmerz oder eine Manifestation zum Verschwinden zu bringen, ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit Heilung. Denn die Ursache für deren Auftreten kann sich sehr wohl einige Zeit später in umfassenderer oder aber ganz neuer Form wieder zu Wort melden. Und genau das war bei mir der Fall. Mein Glaube an die heilerischen Fähigkeiten der Frau hatte ausgereicht, um dieses “Signal” ein für alle Mal aus meinem Organismus zu verbannen. Allerdings war damit die Ursache, die zum Auftreten der Gerstenkörner geführt hatte, noch nicht beseitigt. Danach bekam ich eine Mandelentzündung nach der anderen. Dieses Mal ging ich zu einem Allgemeinmediziner, der mir zunächst Jodtabletten verschrieb, die mir aber nur wenig Linderung verschafften. Anschließend gab er mir Antibiotika, die nur eine vorübergehende Wirkung zeigten. Zum guten Schluss blieb nur noch die Entfernung meiner Mandeln. Auch wenn dieser chirurgische Eingriff erfolgreich verlief, war auch er letztendlich nicht die Lösung für die Beseitigung der Ursache des Problems. Anschließend hatte ich ständig Entzündungen der Rachen- und der Kehlkopfschleimhaut.

Die Krankenblätter der Ärzte sind voll von ähnlichen Geschichten. Ich erinnere mich beispielsweise an eine Frau, bei der bei einer Routineuntersuchung ein kleiner Knoten in der Brust entdeckt wurde. Ihr Arzt empfahl ihr, eine Mammographie mit anschließender Biopsie vornehmen zu lassen. Die Diagnose lautete: Adenofibrom, eine kleine, gutartige Geschwulst ohne größere Komplikationen. Die Patientin war beruhigt.

Ein paar Jahre später entdeckte dieselbe Frau wieder einen Knoten in der Brust. Sie war nicht weiter beunruhigt und dachte, es handle sich mit Sicherheit wieder um einen harmlosen kleinen Tumor. Aber dieses Mal hatte sie Schmerzen in der Brust. Außerdem beobachtete sie, dass ihre Lymphknoten in der Achselhöhle angeschwollen waren, was sie schließlich dazu veranlasste, den Arzt aufzusuchen. Auch dieses Mal wurden die nötigen Untersuchungen durchgeführt, und dieses Mal lautete die Diagnose Adenokarzinom oder Drüsenkrebs.

Es folgte ein operativer Eingriff, bei dem das befallene Brustgewebe entfernt wurde. Anschließend wurde die Patientin mit Bestrahlungen und Chemotherapie behandelt. Nach einjähriger Behandlung schien der Krebs besiegt. Die Patientin führte wieder ein normales Leben. Doch dann bekam sie Schmerzen in den Hüften, und man entdeckte, dass es sich dabei um Knochenkrebs handelte. Ein paar Jahre später starb die Patientin an Krebs, der sich im ganzen Körper ausgebreitet hatte.

Natürlich enden nicht alle Geschichten so tragisch. Nicht jede Person, bei der Gerstenkörner auftreten, bekommt anschließend Mandelentzündungen oder Rachen- und Kehlkopfentzündungen. Und nicht jede Person, die eine kleine, gutartige Geschwulst in der Brust hat, entwickelt anschließend unbedingt einen Krebs. Die Entwicklung der Manifestation wird durch die Ursache selbst bestimmt, die vorübergehend oder dauerhaft sein kann.

Es sind die starken oder anhaltenden Ursachen, die zur Entstehung einer Reihe von Manifestationen oder schweren Krankheiten wie Krebs, Multipler Sklerose und anderem führen.

Während wir gegen die Symptome und Manifestationen vorgehen, wie etwa, um bei unserem Beispiel zu bleiben, die Entfernung des Adenofibroms, die Entfernung der Brust, die Behandlung in Form von Bestrahlungen und Chemotherapie, ist die Ursache weiterhin aktiv. Und wie das Unkraut, das man nur abrupft, ohne die Wurzeln mit herauszuziehen, breitet sie sich weiter aus.

Halten wir also fest, dass es keine Krankheitserscheinung (Schmerzen, Verhärtung, Blutung etc.) ohne Ursache gibt.

Jede Ursache erzeugt Wirkungen, die ihrerseits wiederum neue Ursachen und eine Vielzahl von Sekundäreffekten auslösen.

Was hätte jene Heilerin, der ich mit 11 Jahren begegnet bin, tun können, um mich zu einer echten Heilung hinzuführen? Sie hätte wie gehabt ihren Goldring, den sie auf mein Gerstenkorn legte, einsetzen können. Aber anschließend hätte sie mich verschiedene Dinge fragen können, um mir zu helfen, den für die Gerstenkörner verantwortlichen Faktor herauszufinden und ihn auszuschalten.

Diese beiden letzten Schritte entsprechen dem Ansatz der Metamedizin, den Ärzte, Krankenschwestern, Therapeuten, Heiler, Pranotherapeuten etc. anwenden können, um eine Person, die sich wegen Hilfe an sie wendet, zu einer Wiederherstellung ihrer Gesundheit hinzuführen. Ich verwende hier absichtlich das Wort “hinführen”, weil meiner Ansicht nach die einzig wahre Heilung die Selbstheilung ist.

Niemand kann gegen seinen Willen geheilt werden, und einzig und allein der ehrliche Wille, gesund zu werden, kann eine Person dazu motivieren, die nötigen Veränderungen der für ihr Leiden verantwortlichen Einstellungen, Gefühle und Emotionen vorzunehmen.

Wie kann die Metamedizin in den Heilungsprozess eingreifen?


Die Metamedizin hilft uns, die Geschichte von Beschwerden, Krankheiten oder einer tiefen Lebenskrise zu rekapitulieren, indem sie versucht, den Verlauf so weit wie möglich (bis zum Auftreten der allerersten Symptome) zurückzuverfolgen. Dazu werden bei der Befragung zum Krankheitsverlauf verschiedene Schlüsselfragen gestellt, die auf eine Aufdeckung der Ursache(n) der Krankheit abzielen.

Welche Befragung zum Krankheitsverlauf hätte die Heilerin bei mir durchführen können, wenn ihr die Prinzipien der Metamedizin bekannt gewesen wären? Weil meine Augen betroffen waren, hätte sie auf der Grundlage ihrer Kenntnisse der Körpersymbolik und ihrer Manifestationen wissen können, dass es dabei um etwas ging, was ich sah. Darüber hinaus hatte ich ständig irgendwelche Infektionen, und Infektionen deuten häufig auf unterdrückte Wut hin.

Sie hätte mich also fragen können, ob ich irgendetwas sah, was bei mir Wut- oder Schamgefühle oder Gefühle des Widerwillens auslöste. Genau das war nämlich bei mir der Fall. Denn im Alter von 11 Jahren war ich in unserer Familie ständigen Gewaltszenen ausgesetzt. Und wenn ich meine Schwester so sah, wie sie stundenlang aus der Nase blutete, weil sie geschlagen worden war, spürte ich in mir eine wahnsinnige Wut gegen einen meiner Brüder aufsteigen, der sein eigenes Leiden nur in Form von Gewalt zum Ausdruck bringen konnte. Gleichzeitig hatte ich natürlich viel zu große Angst vor ihm, um auch nur einen Piep zu sagen. Meine Wut über diese Szenen, die ich ständig miterleben musste, manifestierte sich in diesen...